Vielleicht hast du dich schonmal gefragt, was dieses «Baucheinziehen» eigentlich bringt und wie es funktioniert?
Hypopressives Training ist eine wunderbare Atemtechnik, bei der die Synergie von Zwerchfell und Beckenboden genutzt wird. Im erzeugten Vakuum (was aussieht wie beim Baucheinziehen) wird ein Sog auf die inneren Organe erzeugt, dabei kommt es zu einem Anheben des Beckenbodens, einer natürlichen Kontraktion von diesem und der allgemeinen tiefen Coremuskulatur.
Was ist das Hypopressive Vakuum?
Was wie ein Einziehen des Bauches aussieht, ist eigentlich eine Druckveränderung im Bauchraum. Durch eine Öffnung des Brustkorbs nach dem Ausatmen fällt der Bauch nach innen ein und spannt sich auf, dabei kommt es zu einer Anhebung von Zwerchfell und Beckenboden sowie der inneren Organe. Zusätzlich werden die tiefen Bauchmuskeln aktiviert. Es findet weder win aktives Einziehen des Bauches noch eine Aktivierung des Beckenbodens statt. Deshalb ist diese Technik auch perfekt für alle, die Probleme damit haben, ihren Beckenboden bewusst wahrzunehmen und anzusteuern. Im Vakuum bleibt der Bauch entspannt.
Was ist die Hypopressive Atmung?
Der Fokus liegt auf einer tiefen 360° Atmung in den gesamten Brustkorb bis hinunter zum Beckenboden. Es soll dabei gerade der untere Brustkorb in alle Richtungen (vorne, Seiten, hinten) gleichmäßig geweitet werden. Die Schultern bleiben dabei ganz entspannt. Die Ausatmung ist sehr sanft, als würde man die Luft einfach ausfliessen lassen, allerdings ist sie etwas länger als bei der normalen Ausatmung. Wichtig ist, dass die Luft nicht mit Druck ausgeatmet wird, da es sonst meist zu einer Druckerhöhung auf den Beckenboden und die Bauchwand kommt. Im Einsteigerbereich wird mit drei Atemzyklen gearbeitet, die Ausatmung (ca. 6 Sekunden) ist dabei doppelt so lang wie die Einatmung (ca. 3 Sekunden). Nach dem dritten Atemzyklus wird die Luft gehalten, der Bauch entspannt und die Rippen geöffnet, dabei tritt das Vakuum ein. Dieser Teil gleicht einer Fake-Einatmung, da sich bei einer normalen Einatmung ebenfalls die Rippen öffnen, wird dies nachgeahmt, ohne dabei einzuatmen. So baut sich ein Unterdruck im Bauchbereich auf, dieser hebt nicht nur die inneren Organe, sondern der Beckenboden bekommt seine ursprüngliche Funktion wieder, kommt in Balance und der Tonus normalisiert sich.
Neben der Atmung gehören zur Hypopressiven Technik auch unterschiedliche Positionen, damit bietet das Training einen perfekten ganzheitlichen Ansatz. Somit ist es nicht verwunderlich, dass es so viele positive Aspekte mit sich bringt: Durch die tiefe Atmung wird Stress reduziert, durch das Vakuum werden die inneren Organe angehoben und die tiefe Rumpfmuskulatur gestärkt, was zu weniger Rückenschmerzen, einem stärkeren Beckenboden sowie einer Verbesserung von Inkontinenz und Organsenkungen führt. Über die verschiedenen Positionen werden die faszialen Leitlinien angesprochen und so die Haltung verbessert.
Ich hoffe diese Infos zur Hypopressiven Atmung waren hilfreich. Auf dieser Homepage und meinen YouTube-Kanal findet du weitere Informationen zum Hypopressiven Training.